Was macht man bei der Kanalsanierung?
Unter der Kanalsanierung versteht man spezielle Verfahrenstechniken und Maßnahmen, die zur Wiederherstellung oder der Verbesserung von vorhandenen Abwasserleitungen durchgeführt werden. Mit einer Sanierung des Abwassersystems soll seine Funktion wiederhergestellt und somit die Nutzungsdauer entsprechend verlängert werden.
Eine Kanalsanierung kann notwendig sein, wenn man am Abwasser schwerwiegende Probleme feststellt. Zu jeder Zeit muss ein intakter Abwasserkanal gegeben sein, denn das Abwasser muss über den Abwasserkanal von dem dazugehörigen Objekt reibungslos abfließen können.
Befindet sich die Abwasserleitung nicht mehr in einem einwandfreien Zustand, kann dies dazu führen, dass das Abwasser in das Grundwasser versiegt oder aus den Kanaldeckeln austritt.
Ursachen für die Schäden am Abwasserkanal können beispielsweise Wurzeleinwüchse, Rattenbefall oder die Korrosion der Leitungen sein. Diese Schäden können in Form von Verstopfungen oder Rissen an den Außenwänden auftreten. Die Kanalinspektion wird meist mittels einer TV-Kanaluntersuchung durchgeführt.
Wie funktioniert eine Kanalsanierung?
Zuerst wird mit einer speziellen Rohrleitungskamera der Zustand der Leitungen festgestellt.
Damit hat der Fachmann Einsicht in die Haupt- und Seitenkanäle und erhält hochauflösende Bilder von dem betroffenen Schacht. Damit wird der momentane Ist-Zustand des Kanals beurteilt.
Ein weiterer Schritt zur Beurteilung ist die Dichtheitsprüfung des entsprechenden Abflussrohres. Hier werden die Rohre auf ihre Dichtheit geprüft und somit auf die Unversehrtheit, dass nichts ins Grundwasser sickern kann, sichergestellt. Danach wird das Verfahren der Sanierung ausgewählt und das Material und der Aufwand geplant. Mittels ausgeklügelter Verfahren werden dann die Leitungen von innen neu ausgefüllt, ausgehärtet und somit saniert.
Sind Sie als Eigentümer in einem Wasserschutzgebiet wohnhaft, sind Sie in regelmäßigen Abständen zu einer Prüfung der Kanalleitungen selbst verpflichtet.
Welche unterschiedlichen Methoden einer Kanalsanierung gibt es?
Es gibt verschiedene Kanalsanierungsverfahren, die zur Verfügung stehen
- Die offene Kanalsanierung, hier wird das Erdreich mittels eines Baggers ausgehoben, um die Leitung frei zu legen
- Die grabenlose Kanalsanierung, bei dieser wird an entsprechender Stelle nur ein Loch gebohrt, um dort mit den jeweiligen Werkzeugen und Instrumenten den Schaden beseitigen zu können
Eine offene Kanalsanierung kommt grundsätzlich nur in Frage, wenn die grabenlose Instandsetzung keinen Erfolg hat und eine komplette Erneuerung des Kanals notwendig ist.
Grabenlose Sanierung diese vier Verfahren gibt es
Bei einer grabenlosen Sanierung gibt es vier gängige Verfahren, die zur Auswahl stehen. Vorab muss eine Rohreinigung bei jeder der nachfolgenden Verfahren erfolgen, um eine ordnungsgemäße Renovierung gewährleisten zu können.
2-Komponenten-Flutungsverfahren
Kommt immer dann zur Anwendung, wenn es Rohrleitungen mit vielen Verzweigungen gibt. Hier wird das betroffene Rohr beziehungsweise die Rohre mit einer speziellen Silikat Flüssigkeit beschichtet, mit einer zweiten flüssigen Komponente härtet die Flüssigkeit zu Gel aus.
Roboterverfahren
Hier übernimmt ein Roboter alle Arbeiten zur Instandsetzung der Abwasserleitungen. Dabei fräst der Roboter Ablagerungen und Wurzeleinwüchse an den Außenwänden ab. Der einzige Nachteil an diesem Verfahren ist, dass die Abwasserleitung groß genug für den Roboter sein muss.
Inliner / Kurzinliner Verfahren
Bei dem Inliner -Verfahren wird ein in Harz getränkter Schlauch, der die Länge des Schachtes hat zugeschnitten und mittels einer Kamera an die Position der Schadstelle geführt. Der Schlauch wird durch Druckluft ausgedehnt, somit wird verbindet sich das Harz mit den Außenwänden des Rohres und härtet dann aus.
Das Kurzinliner – Verfahren hingegen eignet sich nur für ausschließlich kleinere Reparaturen, wenn zum Beispiel kleinere Abschnitte eines Rohres undicht sind. Sonst wird mit dem herkömmlichen Inliner-Verfahren gearbeitet.
Lining – Verfahren
Das Lining – Verfahren wird gerne benutzt, um einzelne oder kleinere Sanierungsarbeiten zu beheben. Hierfür wird eine mit Harz bedeckte Glasfasermatte an der entsprechenden Stelle ausgelegt, die dann im Anschluss mit dem sogenannten Packer an die Außenwand gepresst wird.
Welche Vorteile hat eine grabenlose Sanierung?
Die Vorteile einer grabenlosen Kanalrenovierung sind zahlreich:
- Kostengünstige oder überschaubare Kosten
- Inspektion und Dichtheitsprüfung vorab möglich
- Kein Staub oder Lärm
- Die Erhaltung des alten Rohres
- Die Objektstatik wird nicht verändert
- Wird von Versicherungsträgern empfohlen
Wer ist für die Kanalsanierung zuständig?
Die Zuständigkeit für die Kanalsanierung, ist jeweils in der Satzung der Kommunen festgelegt. Dazu gibt es keine einheitliche Regelung. Je nach Kommune muss der Eigentümer beziehungsweise der Hausbesitzer die Sanierungskosten der Wegstrecke der Rohre vom Objekt bis zum Anschluss an das öffentliche Kanalnetz selbst tragen.
Handelt es sich um eine Reparatur innerhalb des Privatgrundstücks, ist der Eigentümer der Immobilie voll und ganz selbst an der Sanierung verantwortlich und trägt somit die Kosten meistens alleine.
Nicht alle Versicherungen bieten in ihren Policen automatisch diesen Versicherungsschutz an. Bei vielen Gesellschaften kann diese Art von Schäden dennoch mit eingeschlossen werden, fragen Sie hierzu einfach mal bei Ihrem jeweiligen Versicherer nach.
In manchen Fällen kann man eine Förderung, von von Bundesland zu Bundesland verschieden, einer privaten Kanalsanierung geltend machen. Die Baubehörden der einzelnen Kommunen oder die ortsansässigen Fachbetriebe können hierbei eine genauere Auskunft geben, ob eine Förderung in Ihrem Fall möglich ist.
Wer führt eine Kanalsanierung durch?
Eine Sanierung des Kanals darf nur von einem Fachbetrieb und dessen professionell geschultem Fachpersonal vorgenommen werden. Nur diese sind befugt die Inspektion, Dichtheitsprüfung und Instandsetzung fachgerecht vorzunehmen.