Was ist Wurzelfräsen?
Das Wurzelfräsen ist eine sehr effektive Art, um sich Abhilfe von unerwünschten Wurzeleinwüchsen zu verschaffen. Ein Wurzeleinwuchs bezeichnet das Ein- und Durchdringen einer oder mehrerer Wurzeln, die auf der Suche nach Wasser in einen Spalt, Riss oder ein Rohr gelangt sind.
Durch kleine Wurzelfäden können so schnell große Wurzelballen entstehen, die durch z.B. kleine Löcher oder defekte Muffen eindringen und sich durch längeres Abwarten zu einem kostspieligen Problem entwickeln können
Aus dem Abwasserkanal können sich nun viele Feststoffe und/ oder Reste an den Wurzeln festsetzen und ablagern. Dies bedeutet, der Durchfluss ist im Rohr nicht mehr gegeben, was zu einem Rückstau im Abwassersystem führen kann. Die Folgen dessen können zu einer kompletten Rohrverstopfung führen, die meist spät erkannt wird und diese dann von einem professionellen Fachbetrieb für Rohrreinigung entfernt werden sollte.
Wie entfernt man Wurzeln?
Es gibt verschiedene Wege hartnäckige Wurzeln im Garten zu entfernen. Damit sich das Entfernen lohnt, muss man den eingewurzelten Erdspross, im Fachmund auch „Rhizome“ genannt, beseitigen. Es darf kein einziger Wurzelstrang übrigbleiben, da sonst das Gewächs neu austreibt und das Entfernen umsonst war.
Um den Boden vollständig von den Wurzeln zu befreien, muss er mindestens 60 cm tief ausgegraben werden, da Wurzeln bis in diese Länge senkrecht austreiben können.
Man kann das Wurzelwerk auch per Hand ausgraben, die manuelle Entfernung ist sehr kräftefordernd und wird als sehr mühsam empfunden. Mann muss dabei nämlich den kompletten Garten umgraben. Dies beinhaltet, dass auch andere Pflanzen ausgegraben und später wieder an ihren Platz zurückgesetzt werden müssen.
Rhizome sollte man mit geeignetem Werkzeug zertrennen und entfernen, bevor man diese aus dem Boden zieht. Verwenden kann man hierbei z.B. ein kleiner Bagger, eine Motorhacke oder auch ein Spaten. Von kleineren Werkzeugen wird eher abgeraten, da die Entfernung sonst zu mühsam wird.
So entfernt man die Wurzeln selbst Schritt für Schritt
1. Der Wurzelballen wird freigelegt
2. Den Verlauf der Wurzelstränge verfolgen und diesen ausgraben
3. Danach mit dem Spaten klein hacken
4. Rhizome aus der Erde entnehmen
5. Auflockern des Bodens
6. Die Löcher mit der Erde wieder auffüllen
7. Gewünschte Pflanzen wieder einsetzen
8. Wurzelsperre setzten und je nach Pflanzenart gegebenenfalls Triebe an der Oberfläche mit dem Rasenmäher entfernen
Das Abdecken der Wurzeln mit Erde kann die grundlegenden Wachstumsfaktoren wie Sauerstoff, Licht und Wasser zur Ausbreitung schwächen. Empfehlenswert ist dieser Tipp für Gärten, die im Winter brach liegen.
Die Abdeckung sollte zwischen September und März erfolgen. Eine 20 cm dicke Pappkartonschicht und eine undurchlässige schwarze Plane werden auf dem Boden ausgelegt oder darüber gespannt. Allerdings bedarf es bei dieser Methode vier bis fünf Monate Wartezeit .
Durch Fungizide erhofft man sich eine einfache und schnelle Wurzelbekämpfung, jedoch sind diese starke chemische Mittel und sollten nur im äußersten Notfall mit entsprechender Schutzkleidung verwendet werden. Auch wenn diese Methode zu den erfolgreichsten zählt, hat ihr Einsatz große Nachteile vor allem für die Umwelt wie z.B.:
- die gesamte Pflanze oder Strauch muss entfernt werden
- benachbarter Bewuchs werden in große Mitleidenschaft gezogen
- mehrmalige Anwendung ist meist notwendig
- Kostenintensiv bei mehrmaliger Anwendung
- es schädigt die Umwelt
Wurzel entfernen – Alternativen?
Eine Alternative zum Fungizid können hierbei einfache Hausmittel sein, die jedermann zu Hause hat, z.B. Salz. Das kann man auf die freigelegten Rhizome streuen oder als Salzwasserlösung verteilen. Auch Essigessenz kann man auf die Problemstellen großflächig schütten, dadurch wird für die Pflanze oder das Gewächs der PH-Wert im Boden zu sauer und sie geht ein.
Rohrreinigung und -sanierung
Um kleine Risse in den Rohren zu beseitigen ist nach dem Wurzelfräsen meistens eine Rohr- oder Kanalsanierung nötig. Hierbei wird z.B. das INLINER-Verfahren von den Profis eingesetzt, welches die Rohre von innen abdichten soll. Dieses Verfahren ist ein kostengünstigeres Unterfangen im Gegensatz zum kompletten Aufstemmen oder Sanieren.
Wurzeln im Abwasserrohr entfernen
Man kann präventiv das Einwurzeln in Leitungen vermindern, indem man bei der Planung von Grünanlagen oder -flächen auf dem Grundstück auf diese Punkte achtet:
- regelmäßiges überprüfen der Abwassersysteme
- einen Mindestabstand von ca. 1,5 – 2 Meter zwischen Pflanzen und Rohrsystemen halten
- Wurzelgräben und Trennwände mit einplanen
- Bäume oder Sträucher nicht direkt über der Kanalisation oder den Abwasserleitungen pflanzen
Stauden, Blumen oder Wiese sind hingegen keine Gefahr.
Was macht man bei der Wurzelfräsung?
Der Wurzeleinwuchs in Kanalsystemen wird mithilfe hoch moderner TV-Kameratechnik lokalisiert und das Problem mit seinem Ausmaß analysiert. Nachdem dies erfolgt ist, wird das Rohr abschnittsweise sorgfältig von den Ablagerungen befreit und gereinigt. Zum Einsatz kommen hier unterschiedliche Größen von Wurzelschneidern und Fräsen, wie z.B. elektromechanische Hochdruckfräsen, je nach Verstopfung des Rohres.
Die wichtigste Eigenschaft der Wurzelfräse sind ihre scharfen Fräsmesser. Die Fräse wird über den jeweiligen Wurzelstock positioniert, so dass sich die Messer direkt über diesem befinden.
Durch abwechselndes Heben und Senken des Fräskopfes wird der Wurzelstock Stück für Stück abgetragen und durch das Rohr rausgezogen. Somit ist das betroffene Abwasserrohr wieder frei und es kann vorerst zu keiner weiteren Verstopfung kommen.